Ingenieurbüro Zölch – Nürnberg, Fürth, Erlangen

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Prüfung von Erdungsanlagen

Prüfung von Erdungsanlagen

Die Erdungsanlage eines Gebäudes hat unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen, z. B. zum Schutz gegen den elektrischen Schlag, für die Schutz- oder Funktionserdung von bestimmten Betriebsmitteln (Antennenanlagen), für den Blitzschutz sowie für die Sicherstellung der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV).

Da die zuverlässige Funktion der Erdungsanlage nicht von anderen Systemen im Gebäude abhängen darf, ist eine fehlerfreie und fachgerechte Ausführung unabdingbar. Eine Nichtbeachtung der normativen Anforderungen kann daher schwerwiegende Folgen haben.

Sie sind Bauherr oder Bauunternehmer und möchten die ordnungsgemäße Ausführung der Erdungsanlage sicherstellen?
Oder Sie möchten Ihre Erdungsanlage überprüfen lassen um sicher zu gehen das alle Komponenten ordnungsgemäß funktionieren?
Setzten Sie sich einfach mit mir in Verbindung. Ich berate Sie hierzu gerne schnell und kompetent!


GON / FAQ

(Ganz oft nougfrougt / häufig gestellte Fragen)

Welche rechtlichen und normativen Vorgaben zur Errichtung einer Erdungsanlage gibt es?
Da die Erdungsanlage in der Regel in direktem Zusammenhang mit der elektrischen Anlage steht, ist als oberste rechtliche Ebene das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) zu nennen. Im §49 wird auf die Beachtung der anerkannten Regeln der Technik verwiesen und u.a. explizit die VDE- Normen erwähnt.
Über diese, nennen wir es ‚Brücke', wird in der VDE- Norm 0100-540 zur Auswahl und Errichtung der elektrischen Betriebsmittel ‚Erdungsanlage und Schutzleiter' wiederum auf die DIN- Norm 18014 über die Planung, Ausführung und Dokumentation von Fundamenterdern verwiesen.
Kurzum: EnWG → VDE 0100-540 → DIN 18014

Was ist beim sachgemäßen Aufbau einer Erdungsanlage zu beachten?
Da gibt es verschiedene Aspekte zu beachten:
Zunächst mal ist der Aufbau des Fundaments entscheidend. Durch die zunehmenden energetischen Anforderungen (Stichwort Dämmung) ist die sogenannte „Erdfühligkeit" nicht mehr gegeben. Daher sind entsprechende Fundament- und Ringerder zu verlegen und ausreichend zu verbinden. Eine weitere Rolle spielt die Auswahl der verwendeten Materialien sowie die Ausführung der Verbindungen und Anschlüsse. Zudem ist, je nach Objektgröße und Schutzumfang die richtige Maschenweite zu wählen.

Welche schwerwiegenden Folgen kann der unsachgemäße Aufbau einer Erdungsanlage haben?
Der folgenreichste Fehler, der passieren kann ist, dass die installierte Erdungsanlage keine ausreichende Verbindung zur „Erde" herstellt und somit der Betrieb der daran angeschlossenen Anlage (Elektroanlage, Blitzschutzanlage) nicht sichergestellt werden kann.
Gravierender jedoch ist, wenn aufgrund unsachgemäßer Ausführung oder der Verwendung falscher Materialien im Lauf der Zeit Fehler entstehen, z. B. durch das Korrodieren von Verbindungen.

Was gibt es bei bestehenden Erdungsanlagen zu beachten?
Hier ist die dauerhafte Erdung sicherzustellen. Sofern bei der Errichtung der Anlage keine Fehler gemacht wurden, kann dies mit geringem Aufwand überprüft werden (siehe nächste Frage).
Problematisch ist es bei älteren Anlagen. Aus Kostengründen wurden z.B. lange Zeit metallische Rohre wie Wasserleitungen oder ähnliches als Erdungsstab verwendet. Doch mit dem zunehmenden Austausch durch Kunststoffrohre ist diese Erdungsfunktion weggefallen; teilweise bis dato unbemerkt

Kann ich eine bestehende Erdungsanlagen überprüfen lassen?
Ja! Mittels der Erdungsmessung sowie der Durchgängigkeit von Potentialausgleichsleitungen können bestehende Erdungsanlagen überprüft werden. Analog zur Prüfung von Blitzschutzanlagen empfiehlt es sich dabei, parallel eine Skizze der Erdungsanlage anfertigen zu lassen.

Welche Folgen hat eine nicht funktionsfähige Erdungsanlage?
Auch hier können die vielfältigsten Folgen auftreten. Angefangen von kleinen, ungefährlichen aber unangenehmen Stromschlägen bis hin zur Nichtabschaltung der Elektrik im Fehlerfall ist alles möglich. Aber auch im laufenden Betrieb können Ausgleichsströme über anderweitige niederohmige Verbindungen (z.B. Kabelschirme von EDV- Leitungen) für schwer nachvollziehbare Probleme sorgen.

Kann das Bauunternehmen den Fundament- und Ringerder selber einbauen?
Grundlegend gilt: Der Fundamenterder ist ein Bestandteil der elektrischen Anlage. Somit fällt dieser in den Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Elektrofachbetriebs. Aufgrund der Tatsache, dass bei der Errichtung des Fundamenterders gravierende Fehler gemacht werden können, sind diese Arbeiten entweder durch einen beim Netzbetreiber eingetragenen Elektrofachbetrieb oder durch eine ausgebildete Blitzschutzfachkraft auszuführen. Sofern Einigkeit besteht, kann die Installation auch durch eine Baufachkraft unter Aufsicht einer Elektrofachkraft erfolgen. Die Dokumentation und Messung der Erdungsanlage sowie der Anschluss des Fundamenterders an die Haupterdungsschiene muss jedoch durch eine Elektrofachkraft erfolgen.

Aus welchen Materialien besteht eine Erdungsanlage nach aktuellem Stand?
Fundamenterder: bei Verbau in Beton i.d.R. Bandstahl (verzinkt, 30mm x 3,5mm, hochkant gestellt) oder Rundstahl (verzinkt, 10mm)
Ringerder: bei Verbau im Erdreich Ausführung in Edelstahl V4A
Anschlussfahnen: Edelstahl V4A oder korrosionsgeschützter Rundstahl
Die genauen sowie weiteren Anforderungen zur konkreten Umsetzung des Fundamenterders sind der DIN 18014 zu entnehmen.